11.12.2008 Thomas Godoj in Köln E-Werk (by Johannes)
Nachfolgend ein Bericht von TGC-Johannes, den ich zu gut finde, als dass er im Forendschungel untergehen soll:
Zunächst einmal, um es mit den Worten von Thomas zu sagen, zum "Vorspiel": War bei mir einigermaßen unspektakulär. Aus der Uni direkt in Richtung E-Werk und dort gegen 18:30 Uhr schon eine ordentliche Schlange vorgefunden. Bin aber im Nachhinein sehr froh, dass ich so kurzfristig kam. Denn es war wirklich gut kalt. Die Schlage setzte sich schon vor 19 Uhr in Bewegung und der Einlass verlief sehr zivilisiert. Rein in die Halle und trotz der langen Schlage noch recht weit vorne gestanden. Habe mir dann aber den Luxus erlaubt, meinen Rucksack mitsamt Jacke in den Keller zur Garderobe zu bringen. Wollte für etwaige Bewegungen einfach Platz haben, gute Entscheidung. Ich stand dann letztlich ziemlich genau in der Mitte des E-Werks mit direkter Sicht auf das Schlagzeug. Dürfte so 8-12. Reihe gewesen sein. So genau konnte ich es nicht überblicken, war jedenfalls noch immer nah genug.
Aus der Community kenne ich keinen persönlich, habe aber ja schon einige Fotos gesehen und dann mal die Blicke schweifen lassen. Und siehe da, Wolle auf der Empore ausfindig gemacht. Insgesamt war's witzig, als Mann alleine dort zu sein. Hatte oft das Gefühl, beäugt zu werden, was ich denn da überhaupt will. Direkt neben mir wurde generell über das Thema gesprochen: "Sind bestimmt einige hier, die sich was ausrechnen" (sinngemäß). Ich kann für mich sagen: Nix da. Ich wiederum habe alle Pärchen, die da waren beobachtet und mich immer gefragt, ob ER denn nun freiwillig oder eher gezwungenermaßen dabei ist. Einige der Herren zeigten sich dann aber durchaus in Feierlaune und textsicher. Unter'm Strich ein sehr angenehmes Publikum, bunt gemischt aus jung und alt. Frauenquote aber deutlich über 50 %.
Zur Musik
Von Vorbands halte ich eigentlich nicht so viel, habe sie bisher aber auch nur in größeren Hallen oder Stadien erlebt. Oftmals noch kein toller Sound, nicht voll bei der Sache, das weite Rund wirkt gelangweilt usw. Ganz anders heute. Luxuslärm haben ihrem Namen alle Ehre gemacht und schon einmal ordentlich reingehauen. Die Stimme der Frontfrau, die auch gut abging, hat mir gut gefallen, handwerklich alles vom Feinsten. Und gut eingeheizt haben sie den wartenden Fans dann auch schon einmal. Der Sound war da schon richtig gut, es war laut und eben ein richtiges Mini-Konzert.
Wenn hier die letzten Tage so viel über die "Ansagen" von Thomas geredet wurde, habe ich nun heute auch eine Vergleichsmöglichkeit: Janine wirkte wirklich schon sehr professionell und hatte ihre Texte voll im Griff, ohne dass es zu gestellt wirkte. War eine angenehme Art. Ich kann Thomas aber überhaupt keinen Vorwurf machen. Er hat eben eine andere Art und seine kleinen Redeeinlagen waren meist absolut unterhaltsam, wirkten (und waren es sicher auch) viel spontaner und so macht es jeder eben anders. Außerdem war einiges auch wirklich zum Schmunzeln. Mich hat es überhaupt nicht gestört. Es gab einen kleinen Patzer, auf den ich gleich noch komme.
Dann ging es endlich los. Und zwar mit dem
Intro
War es bei Luxuslärm schon ordentlich laut, gab es für den Auftritt von Thomas noch einmal eine ordentliche Steigerung, mit der ich nicht gerechnet hatte. Ich finde solche Intros was Feines, weil sie die Spannung aufbauen und dann knallte es mit
Morning Sun
so richtig los. Auf dem Album finde ich den Song nett, aber im dritten oder vierten Refrain leicht nervig. Als Einstieg in ein Konzert aber absolut passend und genau richtig. Und meine Fresse, war das laut. Ging gleich mal gut los. Es folgte
Not the only one
und damit der einzige Titel, der sich bei mir heute Abend nicht steigern konnte. Macht aber gar nichts, ich finde ihn auf der CD nämlich schon richtig gut und live wurde er von den Jungs einfach solide vorgetragen.
Love is you
Die Überraschung des Konzerts schlechthin. Das ist live mit dem Arrangement ja ein absolut tolles Stück. Und Thomas hat es wunderbar interpretiert und absolut sauber gesungen. Toll!
Too young to grow old
war live ein absoluter Genuss. Thomas' Stimme kam voll zur Geltung, die Begleitung war perfekt, so langsam nahm das Konzert Fahrt auf. Beim sich anschließenden Titel
Summer Breeze
merkte man leider sehr deutlich, dass Thomas' Stimme doch einigermaßen angeschlagen war. Dafür hat er im Übrigen das Konzert super gemeistert und ist eben nur bei den hohen Tönen ein paar Mal ausgestiegen, aber insgesamt alles kein Problem. Bei Summer Breeze, das live den guten Eindruck vom Album mehr als bestätigt, hat's ihn einmal ganz böse oben raus erwischt. Das krächzte ohne Ende, war aber nicht schlimm. Und die beste Stelle des Songs hat er im Anschluss dann leider ausgelassen. Ich meine den Refrain, der in der Tonart nochmal nach oben geht.
I surrender
Der Song war wieder in der Setlist. Ich habe ihn noch nicht so oft gehört, man konnte sich ihn aber anhören. Ist jetzt in meinen Augen aber auch nicht der Hit schlechthin.
Für immer
War mir komplett neu, ich hatte extra vor dem Konzert noch nirgends anderes reingehört, sondern wollte mir selbst ein Bild machen. Leider war das Lied ein wenig sehr laut, um es vernüftig zu verfolgen. Das, was ich gehört habe, hörte sich aber gut an. Und die Aussicht, dass die Jungs schon jetzt im Tourbus texten und Werkeln und für 2009 richtig ordentlich an ihren eigenen Stücken arbeiten wollen, wie Thomas uns vor diesem Song sagte, das lässt auf viel hoffen.
Plan A!
Hier war er dann, der kleine Ausrutschter bei der Ansprache. Thomas leitete nett über und wollte sagen, dass es ja nun in letzter Zeit viele Erlebnisse zu verarbeiten war und "die sind in dem nächsten Lied verarbeitet, das man mir...ähhh...an dem ich auch mitgeschrieben habe." Ich fand's eher zum Schmunzeln, aber ein Patzer war es gleichwohl. Als er anfing zu singen, konnte man ihn aber gleich vergessen, denn der Titel ist klasse. In der Live-Version gefällt er mir super gut und dafür, dass es letztlich aus der Not geboren ist, wirklich ein tolles Stück. Die Band übrigens bei jedem einzelnen Song hervorzuheben, geht nicht. Aber auch hier eine wunderbare Begleitung.
Liebe zur Sonne
Vor "Liebe zur Sonne" wurden wir zum Hüpfen aufgefordert. Als "Vorspiel". Den Text konnte man besser verstehen und deswegen war es auch von den beiden neuen Stücken für mich das bessere. Thomas mittlerweile voll in seinem Element. Er wurde immer lockerer (dazu schreibe ich gleich noch etwas).
Es folgte der Umbau und der Akkustik-Teil, den ich absolut nicht missen möchte. Mir hat er wahnsinnig gut gefallen.
I don't feel the same
Ist eh schon eines meiner Lieblingsstücke von "Plan A!", aber es live und in der Akkustik-Variante zu hören, war einfach ein Traum. Absolut glasklar gesungen, keine Spur von stimmlichem Wackler.
Autopilot
Auf jeden Fall ein Highlight des Konzerts. Ein Stück, bei dem man absolut mitgehen kann. Das war auf der CD schon zu erahnen, hat sich dann heute voll bestätigt. Tosender Applaus, als das Stück zu Ende gespielt war.
When the tears are falling
Auch sehr schön. Kann man eigentlich nicht viel mehr zu sagen.
Torsten Drum-Solo
Tom Fronza am Didgeridoo machte einen sehr sympathischen Eindruck und hatte es voll drauf. Die Zungenschnalz-Battle fand ich persönlich eine gelungene Einlage. Umbaupausen mussten schließlich sein.
Urke
Urke habe ich erst einmal ziemlich verpennt. Ich dachte mir: Was ist jetzt los? Spielt Thomas etwa ausgerechnet in Köln noch was ganz Neues? Irgendwann hatte ich es dann geblickt. Thomas wirkte mir sehr textsicher, lustiges Lied, gut zum Abfeiern. Stimmung allgemein gut.
Chasing Cars
Die Anmoderation zu Chasing Cars war toll. Seit wann kennt Ihr mich? Vielleicht seit den Castings, vielleicht seit dem Recall, oder doch Top 15. Kurze Interaktion mit dem Publikum und dann kam er wieder auf die Top 15 zu sprechen. Da war doch was: CHASING CARS.
Und bei dem Lied hatte ich einfach von Anfang an eine unbeschreibliche Gänsehaut. Ich habe mich sehr drauf gefreut und es wurden alle Erwartungen erfüllt. Der Jubel war entsprechend groß. Ganz großes Tennis.
Suspicious Minds
Der Höhepunkt? Ach, was: Jetzt nahm das Konzert erst so richtig Fahrt auf. Wie überhaupt die Dramaturgie absolut perfekt war. Da wurde nicht einfach nur ein Album runtergenudelt und ab und an mal ein Cover-Song eingeworfen. Nein, die Unterteilung in drei Abschnitte waren absolut sinnvoll, der Anfang war schon gut, aber es gab stets eine Steigerung mit der Ruhephase Akkustik-Teil in der Mitte. Sehr durchdacht, großes Lob dafür.
Also, Steigerung: Suspicious Minds. Als das rausgekommen war, habe ich online mal reingehört und fand es zugegebenermaßen so lala. Aber das ging ja mal richtig ab. Thomas war absolut gelöst, hatte eine super Körpersprache auf der Bühne und der Song war einfach klasse interpretiert. Ein absoluter Stimmungsmacher.
Nette Anekdote am Rande: "Jetzt kommt ein Stück vom King of Rock 'n Roll" - direkt neben mir: "Ah, Let it be..."
Helden gesucht
Dass die Zugaben kamen, war uns Insidern natürlich bewusst. Und wie sie kamen. Helden gesucht ist der Live-Kracher schlechthin. Absolut genial. Und wo bitte schön, kann Thomas nicht mit dem Publikum interagieren? Wir haben es lauthals mitgegröhlt, er hat es uns lauthals mitgröhlen lassen und insgesamt war es die reinste Party. (Und es gab zig weitere Beispiele für einen guten Kontakt zum Publikum. Die Male, die er auf und abgewandert ist, hat er das in meinen Augen mehr aus dem Grund gemacht, um mal in allen Ecken gewesen zu sein.) Zurück zum Song: Wie gesagt, die reinste Party: Hinzu kommt ja noch, dass Text und Melodie und Begleitung einfach perfekt sind. Dieser Titel hätte definitv mehr in den Single-Charts verdient gehabt.
Let it be
Zum Schluss gab es das Sahnehäubchen. Mein lieber Herr Gesangsverein, was für ein Abschluss. Nicht nur einfach Let it be live vorgetragen, sondern eine richtig schöne, rockige und laute Extended-Version mit einem völlig losgelösten Thomas auf der Bühne. Ist zwar ein Cover-Song, aber gleichwohl ein krönender Abschluss für ein Konzert.
A propos losgelöst: Was ich jetzt noch schreibe, war mein Eindruck nach dem Konzert, als ich alles gesehen habe:
Es brauchte eine Zeit, bis sich bei Thomas die Anspannung löste. Er wirkte rückblickend am Anfang doch arg "verkrampft", ohne dass ich das böse meine. Auch am Anfang hat er schon gut auf der Bühne agiert, aber es wirkte ein wenig gewollt im Vergleich zu der Akkustik-Phase. Es wurde auch schon im ersten Teil besser, aber wie er wirklich drauf ist, wenn "alles nach Plan A!" läuft, hat man ab dem Akkustik-Teil und ganz besonders ab Suspicious Minds gemerkt. Da war er komplett locker, hat Faxen auf der Bühne gemacht und sich volle lotte bewegt, ohne dass man daran irgendwas auch nur im Ansatz seltsam finden musste. Und dieses Losgelöste zu sehen, hat einfach ganz großen Spaß gemacht. Das soll um Gottes Willen nicht als großartige Kritik verstanden werden, Urke war bspw. auch schon sehr lässig, aber im Vergleich mit "the very beginning" war es hintenraus alles viel geschmeidiger und dadurch auch schöner.
Noch eine paar Worte ganz allgemein zum Konzert
Das war richtige Musik. Und es war bezeichnend, wie die Jungs sich Arm in Arm von uns verabschiedet haben. Der Akkustik-Teil hat es besonders deutlich gezeigt, dass wir es da mit Vollblutmusikern zu tun haben, die so richtig Spaß an ihrem Metier haben. Und das wird in meinen Augen auch der große Trumpf für die Zukunft: Da ist nichts wild zusammen gewürfelt, sondern auch das hat System.
Ich war noch nie zuvor auf dem Konzert eines DSDS-Siegers, aber ich glaube kaum, dass es dort jemals derart musikalisch zuging. Es ist eben nicht nur Thomas Godoj (der übrigens nicht umsonst überwiegend von 'wir' spricht), sondern eine ganze Band, die sich da findet und hoffentlich neue Freunde gewinnen und ihre alten Fans halten kann. Dadurch wirkt das ganze Produkt auch deutlich weniger künstlich. Der Sound war perfekt, das hatte ich schon gesagt. Auch die Lichteffekte waren sehr schön anzusehen. Nicht aufdringlich, aber doch vorhanden. Eine derat professionelle Show hatte ich nicht erwartet. Und das alles für 32 Euro. Ein absoluter Spitzenpreis.
In der Garderobe traf ich dann auf einen Mann, der wohl nicht zu den größten Fans gehört und zu einem seiner Nebenleute sagte: Am Ende war's gut...aber es ist eben nicht meine Musik. Kontrastprogramm beim Rausgehen. Ein Herr um die 40 trällerte "Helden gesucht" vor sich hin.
Auf dem Weg zur Bahn unterhielten sich dann auch noch ältere Leute: Witzig war er ja auch usw... Also überwiegend gute Laune.
Wäre ja auch komisch, wenn nicht. Rundherum ein gelungener Abend. Und das, was mich am meisten freut: Da ist noch lange nicht Endstation, das ist ja das irre. Luft nach oben ist locker vorhanden.
In diesem Sinne: KÖLLE ALAAF!
P.S.: Ich hoffe, es gibt ein paar, die bis hierher gelesen haben. Heute Nacht im Schlaf werde ich mir mal überlegen, ob ich im Februar ins Palladium möchte. Nach heute Abend sind die Karten bestimmt schnell weg.
P.P.S.: Ich habe die Setlist von einem der ersten Recklinghausen-Konzerte genommen und angepasst. Ganz am Ende war ich mir mit der Reihenfolge nicht mehr sicher. Ob also wirklich Urke direkt nach der Akkustik-Teil kam. Aber so grob wird es schon passen.
Zunächst einmal, um es mit den Worten von Thomas zu sagen, zum "Vorspiel": War bei mir einigermaßen unspektakulär. Aus der Uni direkt in Richtung E-Werk und dort gegen 18:30 Uhr schon eine ordentliche Schlange vorgefunden. Bin aber im Nachhinein sehr froh, dass ich so kurzfristig kam. Denn es war wirklich gut kalt. Die Schlage setzte sich schon vor 19 Uhr in Bewegung und der Einlass verlief sehr zivilisiert. Rein in die Halle und trotz der langen Schlage noch recht weit vorne gestanden. Habe mir dann aber den Luxus erlaubt, meinen Rucksack mitsamt Jacke in den Keller zur Garderobe zu bringen. Wollte für etwaige Bewegungen einfach Platz haben, gute Entscheidung. Ich stand dann letztlich ziemlich genau in der Mitte des E-Werks mit direkter Sicht auf das Schlagzeug. Dürfte so 8-12. Reihe gewesen sein. So genau konnte ich es nicht überblicken, war jedenfalls noch immer nah genug.
Aus der Community kenne ich keinen persönlich, habe aber ja schon einige Fotos gesehen und dann mal die Blicke schweifen lassen. Und siehe da, Wolle auf der Empore ausfindig gemacht. Insgesamt war's witzig, als Mann alleine dort zu sein. Hatte oft das Gefühl, beäugt zu werden, was ich denn da überhaupt will. Direkt neben mir wurde generell über das Thema gesprochen: "Sind bestimmt einige hier, die sich was ausrechnen" (sinngemäß). Ich kann für mich sagen: Nix da. Ich wiederum habe alle Pärchen, die da waren beobachtet und mich immer gefragt, ob ER denn nun freiwillig oder eher gezwungenermaßen dabei ist. Einige der Herren zeigten sich dann aber durchaus in Feierlaune und textsicher. Unter'm Strich ein sehr angenehmes Publikum, bunt gemischt aus jung und alt. Frauenquote aber deutlich über 50 %.
Zur Musik
Von Vorbands halte ich eigentlich nicht so viel, habe sie bisher aber auch nur in größeren Hallen oder Stadien erlebt. Oftmals noch kein toller Sound, nicht voll bei der Sache, das weite Rund wirkt gelangweilt usw. Ganz anders heute. Luxuslärm haben ihrem Namen alle Ehre gemacht und schon einmal ordentlich reingehauen. Die Stimme der Frontfrau, die auch gut abging, hat mir gut gefallen, handwerklich alles vom Feinsten. Und gut eingeheizt haben sie den wartenden Fans dann auch schon einmal. Der Sound war da schon richtig gut, es war laut und eben ein richtiges Mini-Konzert.
Wenn hier die letzten Tage so viel über die "Ansagen" von Thomas geredet wurde, habe ich nun heute auch eine Vergleichsmöglichkeit: Janine wirkte wirklich schon sehr professionell und hatte ihre Texte voll im Griff, ohne dass es zu gestellt wirkte. War eine angenehme Art. Ich kann Thomas aber überhaupt keinen Vorwurf machen. Er hat eben eine andere Art und seine kleinen Redeeinlagen waren meist absolut unterhaltsam, wirkten (und waren es sicher auch) viel spontaner und so macht es jeder eben anders. Außerdem war einiges auch wirklich zum Schmunzeln. Mich hat es überhaupt nicht gestört. Es gab einen kleinen Patzer, auf den ich gleich noch komme.
Dann ging es endlich los. Und zwar mit dem
Intro
War es bei Luxuslärm schon ordentlich laut, gab es für den Auftritt von Thomas noch einmal eine ordentliche Steigerung, mit der ich nicht gerechnet hatte. Ich finde solche Intros was Feines, weil sie die Spannung aufbauen und dann knallte es mit
Morning Sun
so richtig los. Auf dem Album finde ich den Song nett, aber im dritten oder vierten Refrain leicht nervig. Als Einstieg in ein Konzert aber absolut passend und genau richtig. Und meine Fresse, war das laut. Ging gleich mal gut los. Es folgte
Not the only one
und damit der einzige Titel, der sich bei mir heute Abend nicht steigern konnte. Macht aber gar nichts, ich finde ihn auf der CD nämlich schon richtig gut und live wurde er von den Jungs einfach solide vorgetragen.
Love is you
Die Überraschung des Konzerts schlechthin. Das ist live mit dem Arrangement ja ein absolut tolles Stück. Und Thomas hat es wunderbar interpretiert und absolut sauber gesungen. Toll!
Too young to grow old
war live ein absoluter Genuss. Thomas' Stimme kam voll zur Geltung, die Begleitung war perfekt, so langsam nahm das Konzert Fahrt auf. Beim sich anschließenden Titel
Summer Breeze
merkte man leider sehr deutlich, dass Thomas' Stimme doch einigermaßen angeschlagen war. Dafür hat er im Übrigen das Konzert super gemeistert und ist eben nur bei den hohen Tönen ein paar Mal ausgestiegen, aber insgesamt alles kein Problem. Bei Summer Breeze, das live den guten Eindruck vom Album mehr als bestätigt, hat's ihn einmal ganz böse oben raus erwischt. Das krächzte ohne Ende, war aber nicht schlimm. Und die beste Stelle des Songs hat er im Anschluss dann leider ausgelassen. Ich meine den Refrain, der in der Tonart nochmal nach oben geht.
I surrender
Der Song war wieder in der Setlist. Ich habe ihn noch nicht so oft gehört, man konnte sich ihn aber anhören. Ist jetzt in meinen Augen aber auch nicht der Hit schlechthin.
Für immer
War mir komplett neu, ich hatte extra vor dem Konzert noch nirgends anderes reingehört, sondern wollte mir selbst ein Bild machen. Leider war das Lied ein wenig sehr laut, um es vernüftig zu verfolgen. Das, was ich gehört habe, hörte sich aber gut an. Und die Aussicht, dass die Jungs schon jetzt im Tourbus texten und Werkeln und für 2009 richtig ordentlich an ihren eigenen Stücken arbeiten wollen, wie Thomas uns vor diesem Song sagte, das lässt auf viel hoffen.
Plan A!
Hier war er dann, der kleine Ausrutschter bei der Ansprache. Thomas leitete nett über und wollte sagen, dass es ja nun in letzter Zeit viele Erlebnisse zu verarbeiten war und "die sind in dem nächsten Lied verarbeitet, das man mir...ähhh...an dem ich auch mitgeschrieben habe." Ich fand's eher zum Schmunzeln, aber ein Patzer war es gleichwohl. Als er anfing zu singen, konnte man ihn aber gleich vergessen, denn der Titel ist klasse. In der Live-Version gefällt er mir super gut und dafür, dass es letztlich aus der Not geboren ist, wirklich ein tolles Stück. Die Band übrigens bei jedem einzelnen Song hervorzuheben, geht nicht. Aber auch hier eine wunderbare Begleitung.
Liebe zur Sonne
Vor "Liebe zur Sonne" wurden wir zum Hüpfen aufgefordert. Als "Vorspiel". Den Text konnte man besser verstehen und deswegen war es auch von den beiden neuen Stücken für mich das bessere. Thomas mittlerweile voll in seinem Element. Er wurde immer lockerer (dazu schreibe ich gleich noch etwas).
Es folgte der Umbau und der Akkustik-Teil, den ich absolut nicht missen möchte. Mir hat er wahnsinnig gut gefallen.
I don't feel the same
Ist eh schon eines meiner Lieblingsstücke von "Plan A!", aber es live und in der Akkustik-Variante zu hören, war einfach ein Traum. Absolut glasklar gesungen, keine Spur von stimmlichem Wackler.
Autopilot
Auf jeden Fall ein Highlight des Konzerts. Ein Stück, bei dem man absolut mitgehen kann. Das war auf der CD schon zu erahnen, hat sich dann heute voll bestätigt. Tosender Applaus, als das Stück zu Ende gespielt war.
When the tears are falling
Auch sehr schön. Kann man eigentlich nicht viel mehr zu sagen.
Torsten Drum-Solo
Tom Fronza am Didgeridoo machte einen sehr sympathischen Eindruck und hatte es voll drauf. Die Zungenschnalz-Battle fand ich persönlich eine gelungene Einlage. Umbaupausen mussten schließlich sein.
Urke
Urke habe ich erst einmal ziemlich verpennt. Ich dachte mir: Was ist jetzt los? Spielt Thomas etwa ausgerechnet in Köln noch was ganz Neues? Irgendwann hatte ich es dann geblickt. Thomas wirkte mir sehr textsicher, lustiges Lied, gut zum Abfeiern. Stimmung allgemein gut.
Chasing Cars
Die Anmoderation zu Chasing Cars war toll. Seit wann kennt Ihr mich? Vielleicht seit den Castings, vielleicht seit dem Recall, oder doch Top 15. Kurze Interaktion mit dem Publikum und dann kam er wieder auf die Top 15 zu sprechen. Da war doch was: CHASING CARS.
Und bei dem Lied hatte ich einfach von Anfang an eine unbeschreibliche Gänsehaut. Ich habe mich sehr drauf gefreut und es wurden alle Erwartungen erfüllt. Der Jubel war entsprechend groß. Ganz großes Tennis.
Suspicious Minds
Der Höhepunkt? Ach, was: Jetzt nahm das Konzert erst so richtig Fahrt auf. Wie überhaupt die Dramaturgie absolut perfekt war. Da wurde nicht einfach nur ein Album runtergenudelt und ab und an mal ein Cover-Song eingeworfen. Nein, die Unterteilung in drei Abschnitte waren absolut sinnvoll, der Anfang war schon gut, aber es gab stets eine Steigerung mit der Ruhephase Akkustik-Teil in der Mitte. Sehr durchdacht, großes Lob dafür.
Also, Steigerung: Suspicious Minds. Als das rausgekommen war, habe ich online mal reingehört und fand es zugegebenermaßen so lala. Aber das ging ja mal richtig ab. Thomas war absolut gelöst, hatte eine super Körpersprache auf der Bühne und der Song war einfach klasse interpretiert. Ein absoluter Stimmungsmacher.
Nette Anekdote am Rande: "Jetzt kommt ein Stück vom King of Rock 'n Roll" - direkt neben mir: "Ah, Let it be..."
Helden gesucht
Dass die Zugaben kamen, war uns Insidern natürlich bewusst. Und wie sie kamen. Helden gesucht ist der Live-Kracher schlechthin. Absolut genial. Und wo bitte schön, kann Thomas nicht mit dem Publikum interagieren? Wir haben es lauthals mitgegröhlt, er hat es uns lauthals mitgröhlen lassen und insgesamt war es die reinste Party. (Und es gab zig weitere Beispiele für einen guten Kontakt zum Publikum. Die Male, die er auf und abgewandert ist, hat er das in meinen Augen mehr aus dem Grund gemacht, um mal in allen Ecken gewesen zu sein.) Zurück zum Song: Wie gesagt, die reinste Party: Hinzu kommt ja noch, dass Text und Melodie und Begleitung einfach perfekt sind. Dieser Titel hätte definitv mehr in den Single-Charts verdient gehabt.
Let it be
Zum Schluss gab es das Sahnehäubchen. Mein lieber Herr Gesangsverein, was für ein Abschluss. Nicht nur einfach Let it be live vorgetragen, sondern eine richtig schöne, rockige und laute Extended-Version mit einem völlig losgelösten Thomas auf der Bühne. Ist zwar ein Cover-Song, aber gleichwohl ein krönender Abschluss für ein Konzert.
A propos losgelöst: Was ich jetzt noch schreibe, war mein Eindruck nach dem Konzert, als ich alles gesehen habe:
Es brauchte eine Zeit, bis sich bei Thomas die Anspannung löste. Er wirkte rückblickend am Anfang doch arg "verkrampft", ohne dass ich das böse meine. Auch am Anfang hat er schon gut auf der Bühne agiert, aber es wirkte ein wenig gewollt im Vergleich zu der Akkustik-Phase. Es wurde auch schon im ersten Teil besser, aber wie er wirklich drauf ist, wenn "alles nach Plan A!" läuft, hat man ab dem Akkustik-Teil und ganz besonders ab Suspicious Minds gemerkt. Da war er komplett locker, hat Faxen auf der Bühne gemacht und sich volle lotte bewegt, ohne dass man daran irgendwas auch nur im Ansatz seltsam finden musste. Und dieses Losgelöste zu sehen, hat einfach ganz großen Spaß gemacht. Das soll um Gottes Willen nicht als großartige Kritik verstanden werden, Urke war bspw. auch schon sehr lässig, aber im Vergleich mit "the very beginning" war es hintenraus alles viel geschmeidiger und dadurch auch schöner.
Noch eine paar Worte ganz allgemein zum Konzert
Das war richtige Musik. Und es war bezeichnend, wie die Jungs sich Arm in Arm von uns verabschiedet haben. Der Akkustik-Teil hat es besonders deutlich gezeigt, dass wir es da mit Vollblutmusikern zu tun haben, die so richtig Spaß an ihrem Metier haben. Und das wird in meinen Augen auch der große Trumpf für die Zukunft: Da ist nichts wild zusammen gewürfelt, sondern auch das hat System.
Ich war noch nie zuvor auf dem Konzert eines DSDS-Siegers, aber ich glaube kaum, dass es dort jemals derart musikalisch zuging. Es ist eben nicht nur Thomas Godoj (der übrigens nicht umsonst überwiegend von 'wir' spricht), sondern eine ganze Band, die sich da findet und hoffentlich neue Freunde gewinnen und ihre alten Fans halten kann. Dadurch wirkt das ganze Produkt auch deutlich weniger künstlich. Der Sound war perfekt, das hatte ich schon gesagt. Auch die Lichteffekte waren sehr schön anzusehen. Nicht aufdringlich, aber doch vorhanden. Eine derat professionelle Show hatte ich nicht erwartet. Und das alles für 32 Euro. Ein absoluter Spitzenpreis.
In der Garderobe traf ich dann auf einen Mann, der wohl nicht zu den größten Fans gehört und zu einem seiner Nebenleute sagte: Am Ende war's gut...aber es ist eben nicht meine Musik. Kontrastprogramm beim Rausgehen. Ein Herr um die 40 trällerte "Helden gesucht" vor sich hin.
Auf dem Weg zur Bahn unterhielten sich dann auch noch ältere Leute: Witzig war er ja auch usw... Also überwiegend gute Laune.
Wäre ja auch komisch, wenn nicht. Rundherum ein gelungener Abend. Und das, was mich am meisten freut: Da ist noch lange nicht Endstation, das ist ja das irre. Luft nach oben ist locker vorhanden.
In diesem Sinne: KÖLLE ALAAF!
P.S.: Ich hoffe, es gibt ein paar, die bis hierher gelesen haben. Heute Nacht im Schlaf werde ich mir mal überlegen, ob ich im Februar ins Palladium möchte. Nach heute Abend sind die Karten bestimmt schnell weg.
P.P.S.: Ich habe die Setlist von einem der ersten Recklinghausen-Konzerte genommen und angepasst. Ganz am Ende war ich mir mit der Reihenfolge nicht mehr sicher. Ob also wirklich Urke direkt nach der Akkustik-Teil kam. Aber so grob wird es schon passen.
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