Geburtstags-Konzert in Ulm - Fans tragen Tomzilla auf Händen!

Anreise:

Nach einer schneereichen Anfahrt von 240 km treffen Tanja (Foto: links) und ich (Gerlinde) um ca. 17:20 an der Halle ein und entdecken eine überschaubare Anzahl draußen wartender Fans. Der Großteil wartet in der Halle, wir dürfen nicht rein. Es herrschen Dauerregen und Kälte.

Nach großem Gedränge, diversen Missverständnissen gelangen wir um 18:30 in den atmosphärischen Vorraum der Halle mit diversen Ständen und einer hübschen Bar. Die Konzerthalle ist durchdacht gestaltet: in der Länge schmal, nach hinten Stufen, an der Seite und hinten offen. Manko: tiefe Decke, trotz zwei großen Türen weht kein Lüftchen durch die Halle.

Schnell sichern wir uns gute Plätze auf der linken Seite der Bühne. Die Fans sind diesmal ganz cool drauf, wir kommen mit einigen ins Gespräch. Anders als im Dezember erleben wir hier keine Anfeindungen, keine Stöße oder Belehrungen. Ulmer sind toll und haben nen lustigen Dialekt! Alle Altersschichten und beide Geschlechter sind vertreten. Und die Männer sind gute Stimmungsmacher, vor allem die Herren der ersten Reihe!

Vorband „Marnie“

Die Vorband springt um 19:30 auf die Bühne und foltert uns die kommenden 30 Minuten mit unmelodischem Krach. Die Sängerin ist laut, schräg, prollig und überaus ordinär. Die Lieder bestehen aus einem ein Mix von „Yeah“, „Hey“, „Ja“, „Uhhhhja“, „Woahwoahwoahwoah“, 3 - 4 sich abwechselnden Tönen und Texten, die keiner versteht, weil die Frau a) durch ihr Geschrei das Mikro übersteuert und b) die Texte wohl selbst nicht kann.

Stimmung mag nicht so recht aufkommen, man stopft sich Ohropax und Taschentüchern in die Ohren, testet die Digicam-Einstellungen für spätere Fotos, fechelt sich Luft zu und schaut alle 5 Minuten auf die Uhr. Fällt der Name „Thomas“, geht ein riesiger Aufschrei durch die Menge, und weil das so gut klappt, wird dieser Gag bis zum Gehtnichtmehr ausgereizt.

Die Frontsängerin glaubt Amy Winehouse zu sein, bemüht sich aber vergeblich, die Menge zu motivieren: „Was steht da auf dem Schild? Wie heißen wir? LIES! LIES!!!!!!!“ Das hohle Spielchen wurde gefühlte 10 Mal wiederholt.

Ach, und man solle doch gefälligst CDs und sonstige Merchandizing-Artikel an ihrem Stand nach dem Konzert kaufen. Nein, danke.

Als beim vorletzten Lied (das genauso abwechslungsreich klang wie alle anderen) kaum einer mit dem kleinen Zeh wackelte, entschloss sich die Sängerin zu einer spontanen „Porno light“-Einlage. Sie massierte ihre Brüste, rieb sich an ihrem Mikroständern, begrapschte die übrigen Bandmitglieder, rieb minutenlang ein „Marnie“-T-Shirt an ihrem Hintern, zog es zwischen ihren Beinen durch und warf es anschließend in die angewiderte Menge.

Das Highlight: Das Geburtstagsständchen für Thomas, bei dem tatsächlich alle mitmachten. Wir sehnten uns nach Thomas und der kam dann nach einer zügigen Umbauphase endlich um 20:20…

Nach einem sehr qualvollen Warten auf Godoj: Endlich Thomas auf der Bühne!

Die ersten Intro-Akkorde erklingen - und das bis dahin geistig abwesende Publikum ist wieder voll da und bricht urplötzlich in ohrenbetäubendem Jubel aus. Thomas schleicht auf die Bühne, tritt vor eine tobende Menge ins Rampenlicht und die Band legt mit Morning Sun los.

Seine Stimme und die Akustik sind perfekt. Die Halle verwandelt sich in eine Sauna, die Luft wird knapp und die ersten werden ohnmächtig.

Nach dem zweiten Titel begrüßt uns Thomas mit „Hallo Uuuuulm!“ und keine 15 Sekunden später singt der ganze Saal „Happy Birthday“ für ihn. Thomas wird heute 31 Jahre alt. Die Bühne versinkt innerhalb von Sekunden in einem Meer von Rosen. Der anschließende Jubel mag nicht aufhören. Thomas und Thomaten sind völlig überwältigt von der gesamten Situation, wie das so oft bei seinen Konzerten der Fall ist. „Es ist immer so schön ihn so glücklich zu sehen!“ sagen viele.

Musikalisch war die Band in Topform. Im Vergleich zu den Dezember-Konzerten gibt es nur sehr kurze oder gar keine Unterbrechungen zwischen den Songs.

Die Ständchen

Das Konzert war eine riesengroße Geburtstagsparty für Thomas mit 1000 Gästen, bei der man sich sprichwörtlich die Überraschungseier gegenseitig zuwarf! Das stets gutgelaunte Publikum fällt immer wieder mit spontanen Geburtstagsständchen ein, mal in Englisch, mal auf Deutsch, dann in Polnisch. Schließlich rühren 2 talentierte Mädels mit einem Ständchen Thomas fast zu Tränen.

Immer wieder fliegen Kuscheltiere, Blumensträusse und andere Geschenke auf die Bühne. Besonders angetan ist Thomas von der „Hage“-Puppe, die er als „sehr cool“ befand und zur Belustigung aller erst einmal zum Einsatz brachte.

Anhand der Zeitangaben der Tracklist kann man leicht nachvollziehen, bei welchen Songs das Publikum kurzerhand Regie übernommen hatte.

Track List

1. Intro 2:16 Min.
2. Morning Sun 4:40 Min.
3. Not The Only One 7:26 Min (Geburtstagsständchen)
4. Too Young To Grow Old 4:29 Min.
5. Summer Breeze 8:09 Min. (bestimmt schon wieder Geburtstagsständchen)
6. Plan A 3:56 Min.
7. Liebe Zur Sonne 4:33 Min.
8. Explosion 8:37 Min.
9. I Don't Feel The Same 4:09 Min.
10. Autopilot 14:07 Min. (Kuchen)
11. When The Tears Are Falling 8:45 Min. (wieder Geburtstagsständchen)
12. Alles Was Nicht Existiert 4:08 Min.
13. Chasing Cars 4:12 Min.
14. Love Is You 4:34 Min.
15. Suspicious Minds 6:50 Min.
16. Urke 6:05 Min.
17. Helden Gesucht 7:13 Min.
18. Let It Be 9:35 Min. (seeeehr emotionaler Abschied)

Stagediving - Oder: "Wie komme ich an meine Geschenke?"



Mehrere Fans der hinteren ersten Reihen halten plötzlich einen Haufen großer, hübsch verpackter Geschenke hoch, winkende Hände fordern Thomas dazu auf, sich diese abzuholen. Thomas lacht verlegen: „Abholen? Wie soll ich denn jetzt durch die Menge da durch?“ Tja, es gab nur eine Möglichkeit und mit dieser waren alle einverstanden: Stagediving! Wie selbstverständlich tragen ihn treue Hände bis hin zu den Geschenken, wo er von Süßigkeiten, Blumen und Stofftieren überhäuft wurde. Die gleichen treuen Hände bringen Thomas wieder sicher zurück. Waghalsig? Nein, das ist echtes gegenseitiges Vertrauen.

Die Torten-Aktion

Nach Autopilot (?) wird eine riesige Torte auf die Bühne transportiert.

„Ich möchte mit euch jetzt Kuchen essen!“


verkündete Thomas dem Publikum. Verwunderte Blicke, etwas Unruhe und leichte Belustigung. Gibt’s jetzt eine Tortenschlacht? Nein, natürlich nicht, wir sind ja nicht bei Marilyn Manson. Deswegen fangen Thomas und seine Bandmitglieder an, den Kuchen auf Tellern inkl. Plastikgabel ins Publikum zu verteilen, auch wenn ein Witzbold lauthals „schmeißen“ fordert.

Soziale Thomaten der ersten Reihen reichen die Kuchenstücke nach hinten durch, so dass jeder - unabhängig von seinem Stehplatz - eine Chance auf ein begehrtes Kuchenstück hat.

Zugegeben, die Versuchung, so ein eigens von Thomas angetatschtes Stück selbst zu behalten und zu verschlingen, war sehr groß, vor allem als mich schon das 4. oder 5. Stück erreichte. Aber ich wollte auch eine soziale Elite-Thomate sein und widerstand brav.

Wehrmutstropfen: Für die Tortenaktion mussten Für Immer und I Surrender weichen.

Explosion

Mein persönliches Musik-Highlight war Explosion, auf dessen Interpretation ich sehr gespannt war.

Wie kann man einen Antiterror-Song performen, ohne die Ernsthaftigkeit der Thematik zwischen Partystimmung und Ausgelassenheit ins Lächerliche zu ziehen?

Es gelingt und zwar perfekt. Der Song folgt unmittelbar nach Liebe zur Sonne. Explosionsgeräusche, grelle Lichtblitze und düstere Klänge erzeugen eine angespannte Atmosphäre. Thomas überzeugt mit einer perfekt funktionierenden Einheit aus Stimmgewalt, Ausdruck und Performance.

Eins steht fest: WINK gehört zu Thomas und die Fans wollen WINK. Viele sagen, dass Thomas ohne die WINK-Vergangenheit nicht halb so interessant gewesen wäre. Dem schließe ich mich vollkommen an. WINK spricht an, WINK hat Zukunft, die Fans lieben die Musik von WINK!

Die Zugaben

Auch diesmal sind die Zugaben die heimlichen Konzerthighlights. Das polnische Urke erfreut sich inzwischen einer wachsenden Anzahl textsicherer Fans. Let it Be wird inzwischen traditionell von den Fans angestimmt - und zwar bei jedem Konzert. Bei Helden gesucht verlässt Thomas erneut die Bühne und feiert zusammen mit den Jüngsten im Kinderbereich. Auch hier verfehlt Thomas seine Wirkung nicht, denn die Kids trotzen Hitze, Uhrzeit und Erschöpfung und springen mit Thomas um die Wette. Ob Kind, Teenie, Mittzwanziger, Enddreißiger oder älter: Thomas reißt alle mit.

Fazit

Die Interaktion zwischen Thomas & Band und dem Publikum ist beispiellos. Da steht kein Roboter, der sein Konzertprogramm runterspielt, um anschließend auf VIP-Partys seinen Geburtstag zu feiern. Nein, Thomas teilt seinen Tag mit uns, seinen Fans, die er immer so gerne „Freunde“ nennt. Und eins kann man an der Stelle festhalten: Er kümmert sich vorbildlich um seine Freunde.




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Kommentare

  1. Danke für Euren tollen Bericht. Wir waren auch dort, und haben das Thomzert ganz ähnlich empfunden wie Ihr. Übrigens: Eines der Geschenke, nach denen Thomas "getaucht" ist, stammt von uns. Hier unser Bericht dazu: http://thomas-godoj-fanforum.de/termine-und-konzerte/tour-termine/270-06-03-2009-freitag-ulm-roxy-kultur-in-den-hallen/index2.html
    Liebe Grüße
    Die Alternative Thomas Godoj Fansite

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