Richtung G

Ich konnte Ladenöffnungszeiten und Feierabend nicht abwarten, musste es noch auf der Arbeit herunterladen und bin seitdem nur Richtung G unterwegs...

Was bedeutet eigentlich G? G wie Genie? G wie Glück? G wie Glanzleistung?

Richtung G ist kein Vergleich zum Vorgängeralbum Plan A!, das ich zwar OK fand, aber was eben kein echtes 100% "Godoj"-Werk war, auch wenn er noch so oft betonte, dass er hinter dem Album steht. Ich kannte WINK, liebte die Songs, kannte sie alle auswendig. Bei Plan A! hatte man das Gefühl, dass Thomas unter seinen Möglichkeiten geblieben ist - eben, weil es ein Geldmachprodukt war, das direkt nach dem Ende von DSDS die größtmogliche Nachfrage abschöpfen sollte. Deswegen berührten mich auch nur "seine" Songs Helden gesucht und Autopilot, die einzigen Songs, bei denen ich mitsingen konnte.

Anders als Bohlenhampelmann Mark Medlock, der alle halbe Jahre peinlich-miserable Alben auf den Markt wirft, hat sich Thomas und Band mit Richtung G Zeit gelassen. Dafür liefert er mit Richtung G ein echtes Meisterwerk ab, eben solch eins, was sich 100% nach Godoj anhört. Kein Einheitsbrei, kein "oh, hab ich das nicht so ähnlich schon mal woanders gehört?"...

Da überrascht Richtung G mit tiefgründigen, teils sehr bildstarken Texten, eingängigen Melodien und einer brillianten Godoj-Stimme! Diese raketenartige musikalische Weiterentwicklung haut mich, überaus kritischen Fan, regelrecht von den Socken, was im Klartext heißt: Ich hab Thomas so eine überragende Leistung nicht zugetraut! Das Album ist zum perfekten Zeitpunkt veröffentlich worden - es wirkt hochgradig antidepressiv, so ganz ohne Chemie.

Mein Senf zu den einzelnen Songs
  1. Notizen: Ein guter Opening-Song mit eingängiger Melodie, witzigem Text, der Thomas wieder von seiner menschlichen Seite beschreibt. Die "Notizen" stehen wohl für all die Wünsche und Erwartungen, die unersättlichen Fans von ihm so haben. Vielleicht zieht er darin, so ganz nebenbei, die unordentliche Männerwelt auf... Absoluter Ohrwurm!
  2. Nicht allein: Nettes Liedchen, geht nach ein paar Mal anhören ins Ohr, ist jetzt aber nicht WOW. Umso weniger verstehe ich, dass ausgerechnet dieser Song als Single ausgekoppelt wurde.
  3. Starschnitt: Ist einem schon aufgefallen, dass das Starschnitt ein anderes unanständiges Wort enthält? ;) Der Song hat absolute Ohrwurmqualität und klingt bei jedem weiteren Hören noch besser. Die Stelle mit der "Welle" kommt echt gut rüber! :)
  4. Where Did Your Love Go Wrong: Klingt noch ein bisschen nach Plan A!, aber eine nette Abwechslung, um mal wieder "runterzukommen". Stört nicht beim Bügeln, würd ich beim Anhören des Albums auch nicht überspringen.
  5. Zehn-Meter-Brett: Trifft genau meinen Nerv, ich hab mich selten so mit einem Text identifiziert. Ein Song, dazu aufruft, den inneren Schweinehund zu besiegen, mutig zu sein, weil es sich lohnt und man ansonsten etwas verpasst. Man wird sich bei dem Song öfter mal beim Grinsen ertappen. ;) Ich hab schon angefange, bekloppte Dinge zu tun, Vereinen beizutreten etc. :)
  6. Uhr ohne Stunden: wunscherschöner, melancholischer, tiefgründiger, inspirierender Text mit vielen Metaphern und Bildern, die einem die Fragen nach dem Sinn des Tuns und Wert der Zeit stellt und gleichzeitig zum Nach- und Umdenken anregt. Bei der Fülle der Bilder interpretiert den Song bei jedem Anhören neu und reist jedes Mal in sich selbst hinein... Dazu eine sehr so passende schöne Melodie, die eben genau den Godoj zeigt, der er ist. Ist so ein bisschen wie Behind Blue Eyes und Chasing Cars - eigentlich noch ne Nuance authentischer, mehr Richtung G halt. Treffend formuliert es Nina Hortig in ihrer Rezension: "Bei 'Uhr ohne Stunden' hat er dagegen wirklich etwas zu sagen. 'Wir sind es nur nicht mehr gewohnt, dass Zeit sich lohnt', singt Godoj dort - fast schon bewegende Worte der Entschleunigung in einer Zeit, die vor allem durch Tempo bewegt wird."
  7. Alles was nicht existiert: Der Song hatte mich live jetzt nicht so umgehauen, was wohl immer daran lag, dass ich direkt vor den Boxen stand und keine echte Melodie erkennen konnte. Auf der Platte erweist sich der Song als ein perfekter stimungsvoller, rockiger Knaller, der ganz spontanes Muskelfaserzucken auslöst. Der Text ruft wieder dazu auf, an sich zu glauben und das eigene Genie nicht verkümmern zu lassen. (Ich fürchte nur, dass sich da einige zu falschen Selbsteinschätzungen und Größenwahn verleiten lassen. Nicht jeder ist ein Genie und kann alles, was er glaubt zu können.)
  8. Cocoon: schöne, softe, schmalzwohldosierte englische Midtempo-Nummer, ebenfalls ohrwurmig,
  9. Schnee von gestern: Ist ein interessant verschachtelter Song, der sich zuerst ein bisschen nach Acapella mit Kopfstimme anhört, dann rockiger wird. Thomas gibt hier wieder seine schöne tiefe Stimme zum besten - und ebenfalls eine Tonlage, die ich irgendwie noch nicht kannte, dachte zuerst meine Player würde spinnen.
  10. Stückchen Ewigkeit: Mal was Neues, belebender, schwungvoller Text.
  11. Walking With You: Mir persönlich doch n Tick zu schmalzig, aber sicher n prima Liveschmachtsong.
  12. Winterkinder: Ein Relikt aus Thomas' Vergangenheit mit WINK und für "Außenstehende" das sicherlich außergewöhnlichste Stück auf dem Album. Das Thema Kindesmissbrauch wird auf eine sehr beklemmenden, mutigen und berührenden Weise aufgegriffen. Bitte mehr aufrüttelnde, sozialkritische Songs!
  13. Zwykla Milosc: Ich verstehe zwar absolut kein Wort, kann auch nicht genau einschätzen, wann der Titel gesungen wird - und ob überhaupt - aber die Melodie und der Refrain "Uhhhhhuuuu" sind traumhaft schön!

Kommentare

  1. Wenn das ein "Meisterwerk" sein soll, dann hast du mächtig was am Kopf oder du lebst ohne Ohren.

    Godojs Werk kling genauso wie alle Lieder aus der Winkschmiede. Langweilig und nichtssagend. Vorgetragen von einen überdurchschnittlichen hässlichen Menschen mit jaulender Stimme.

    Obendrein noch ein Flopper dazu.
    Anders kann man trotz riesiger Presse (Bürgermeisteraufruf, WAZ-Maschinerie etc) den Chartflop von der Single nicht erklären.
    Platz 18 und das ohne jegliche Konkurrenz ist mehr als miserabel, aber abzurutschen in der zweiten Woche auf Platz 31 ist ein Megaflop.
    In Österreich schaffte dieser polnische Hampelmann nur eine Chartwoche unt zwar Platz 55 und das wars. In der Schweiz versagte er total und kam gar nicht rein.

    Hier sieht man wie genial und gefragt dieser Möchtegern-Rocker bei den Menschen ankommt.

    Aber paar bekloppte sind eben immer zufrieden...

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  2. Wer Herrn Godoj nid mag sollte hier auch nid seine Negative Meinung grundtun die nur gegen ihn geht .
    Außerdem sollte man das Album wenn schonma komplett anhören und nid schon vorher so was zu sagen ^^
    Bon Jovi waren am Anfang auch nid so hoch in den Charts und nun sieht man ja was aus ihnen nun geworden ist^^ Eine der erfolgreichsten Bands der Welt

    Wenn sie die Musik von ihm generell nid mögen dann schreiben sie keinen Kommentar hier rein und gut ist.

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  3. das album ist gerade richtig für dich über mir....
    hier erkennt man sofort wer soetwas hört..LOL

    hartz4 und dumme eben...LOL

    der vergleich mit bon jovi schmerz aber richtig....

    warum gibt es in deutschland soviel deppen....

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  4. Zum 1. Beitrag:
    Es ist höchst verwunderlich, wie sich Menschen so intensiv mit der Karriere eines Sängers beschäftigen können, den sie offensichtlich verabscheuen. Es ist ja nicht das erste Mal, das du dich über TG - in wiederkehrendem einfallslosen Wortlaut - äußerst, Stichwort "Winkschmiede".
    Selbst ich verschwende keine Zeit damit, EU-weite Chartplatzierungen von TG zu analysieren, weil sie mir sowas von egal sind. Chartpositionen haben heutzutage - seit Schnappi & Co. - keinen Aussagewert mehr und sind kein Maßstab für Qualität. Ich muss kein Fan von einem Nummer-1-Dauerbrenner-Musiker sein, es muss mir gefallen, was er produziert. Ich lass mir von Charts keinen Musikgeschmack diktieren, ich kann noch selbst denken, hören und allein entscheiden.
    ...Meine Güte, müssen manche Leute Zeit haben... wie wärs mal mit Arbeit suchen oder so...? Stress hilft gegen Langeweile, Verblödung und Aggressionen!

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  5. der polenkasper versagte erneut und schafft mit diesen Müllalbum nur Platz 15 in d. Charts.
    In Österreich und Schweiz kommt er garnicht erst in die Charts...Das ist mehr als miserabel ...

    Bei der Single sieht es nicht besser aus. Nach Platz 18 als Neueinstieg landet er in der zweiten Woch auf 31 und nun in der 3.Woche auf Platz 48..

    Was für ein RIESENFLOP..


    Der ist und bleibt ein FLOPHEINI,,

    Ps: Sollte sich mal ein Beispiel an Daniel nehmen..Der hat es wenigstens drauf...

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  6. Ich finde das Album sowas von genial! Nicht jeder Song könnte zum Lieblingslied werden, aber rundum ist es eine tolle Platte geworden!

    (Ich lach mich schlapp, nur um blöde Sprüche zu reißen ist man in verschiedenen Foren unterwegs, auch wenn man doch an Thomas kein Interesse hat?! So langsam fällt auf, wo du deine Kommentare ablässt, ts ts ts...)

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  7. @Anonym-Spamer: Beispiel an Daniel? Daniel Schuhmacher??? Ähm, da sind dir aber einige Meldungen der letzten Zeit verloren gegangen... 6 Monate nach seinem DSDS-Sieg siehts nicht grad toll aus... 600 Leute bei den Konzerten, da kann Thomas auf das 5- bis 6-fache zurückblicken...

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